... und schwinden nicht dahin (Not fade away)
von Jael, übersetzt von Cúthalion



4. Kapitel
Wie ist dein Name, wer ist dein Daddy?

In diesem Kapitel rettet unsere Heldin die Umwelt und bekommt Wind von einigen Unterströmungen.

Bis zur Mitte des Sommers hatte sie sich gut in ihrem Job eingelebt. Zu ihrer Erleichterung schienen ihre Bosse so weit mit ihrer Arbeit zufrieden zu sein. Gary hatte ganz besonders ein Detail gefallen, das sie für die runde Tür eines Häuschens in einem Hügel entworfen hatte, das in Level Eins vorkam. Level Zwei enthielt eine raue, hügelige Wildnis, durch die der Held des Spieles, eine merkwürdige, kleine Kreatur, mit seiner Gruppe reiste. Es gab nichts Schwierigeres zu zeichnen als jede Menge Bäume, Felsen und Flüsse. Die Trolle wären vielleicht eine Herausforderung gewesen, aber die wurden, so wie alle anderen Figuren, von den erfahreneren Künstlern übernommen.

Sie trug jetzt meistens Jeans und T-Shirt. Da sie abends meistens mit Graphit und Farbkreide bedeckt war, wenn sie nach Hause ging, schien das nur vernünftig zu sein. Und da sie keinen Aufzug nahm und die paar Blocks zwischen ihrem Apartment und der U-Bahn-Station und die wenigen Blocks bis zum Rivers-Gebäude per pedes hinter sich brachte, wussten ihre Füße die Tatsache, dass sie die Pumps gegen bequeme Laufschuhe eingetauscht hatten, sehr zu schätzen.

Ein weiterer Lichtblick war ihre wachsende Freundschaft mit Linda Singer – etwas, das ziemlich unerwartet kam. Nach dem ersten Tag – an dem es zweifellos aus schierer Freundlichkeit passierte – hatte sich Linda angewöhnt, den Mittagstisch mit ihr zu teilen. Manchmal setzten sich andere dazu – Sally aus der künstlerischen Abteilung, Meryl, die im Personalbüro arbeitete, und ein oder zweimal Glenn. Sally und Meryl waren mit Männern verheiratet, die auf anderen Stockwerken in Managerpositionen arbeiteten, und sie aßen mit ihren Ehemännern zu Mittag, wann immer das möglich war, also waren Linda und Posey oft allein miteinander.

Es war schwer, nicht zu bemerken, dass die anderen weiblichen Mitarbeiterinnen immun zu sein schienen gegen das Berufsrisiko von Sekretärinnen, an Gewicht zuzulegen – es gab nicht einen dicken Hintern im ganzen Gebäude – und die Frauen sahen genauso unglaublich gut aus wie die Männer. Als Posey ihre Beobachtung schüchtern Linda gegenüber erwähnte, zitierte die bloß die ausgezeichneten Gesundheits-Leistungen und den Fitnessplan, zu dem die Angestellten eifrig ermutigt wurden. Posey hatte angefangen, im Fitness-Center zu trainieren, aber auf Lindas Vorschlag hin gewöhnte sie sich an, morgens früh zu kommen, damit die beiden vor der Arbeit am Ufer entlangjoggen konnten. Sie war immer von Natur aus dünn gewesen, aber jetzt bemerkte Posey, dass ihre Muskeln eine neue Form und Anmut annahmen.

Während sie gemeinsam liefen und aßen, redete Posey unvermeidlicherweise über ihr Leben, ihre Kindheit im ländlichen Wisconsin, den Tod ihrer Eltern durch einen winterlichen Autounfall, der sie einsam zurückließ, verletzlich und empfänglich für ihren aalglatten, charmanten Freund, über ihre Ehe und ihr trauriges Ende. Linda sagt nie wirklich viel, aber während sie die Geschichte aus ihr herausholte, stellte Posey fest, dass der Schmerz und die Bitterkeit sie Stück für Stück verließen.

Das einzige Haar in der Suppe war ein Vorfall, der sich Ende Juni zutrug, als Posey eines Abends von der Arbeit nach Hause kam. Auf der Straße wurde sie von zwei Männern in dunklen Anzügen angesprochen, von denen einer sich als Agent Duncan vorstellte, und seinen Partner als Agent Fitzhugh.

„Mrs. Walker, wir überprüfen Aaron Rivers schon seit einiger Zeit, und wir haben das Gefühl, dass Sie in der Position sein könnten, uns behilflich zu sein.“

Posey gefiel nicht, wie sie aussahen, und auch nicht die Art, wie sie ihr den Durchgang zur Vordertür versperrten, als sie versuchte, an ihnen vorbeizukommen. „Können Sie mir einen Grund nennen, warum ich mit Ihnen reden sollte? Mein Job ist gut, und bis jetzt habe ich noch nichts gesehen, was mich dazu bringen könnte, die Firma nicht zu mögen oder zu denken, dass da irgendetwas nicht stimmt.“

„Natürlich gibt es da nichts, was einem nicht gefallen könnte. Der Job wird lächerlich gut bezahlt - auf diese Weise erkauft sich Rivers die Loyalität seiner Angestellten. Aber sagen Sie mir, Mrs. Walker, ist Ihnen nicht aufgefallen, wie leicht Sie den Job bekommen haben, mit wenig oder gar keiner Qualifikation? Um ganz offen zu sein: wir glauben, dass Rivers Dale Toys dazu nutzt, Geld zu waschen. Vielleicht von Drogen, vielleicht von Munition, die an die Art von Leuten verkauft wird, die sie nicht haben sollten. Vielleicht sogar noch etwas Schlimmeres. Schauen Sie sich die Leute an, die er einstellt – Ausländer, diese Sektierer, die seine Firmen verwalten und die üblichen Außenseiter, so wie Sie.“

„Wenn Sie mich fragen, dann ist er ein guter, altmodischer Commie,“ murmelte Fitzhugh. (1) „Sie sollten die Liste der Wohltätigkeitsorganisationen sehen, die er unterstützt – Greenpeace, die Bürgerrechtsbewegung und den Sierra Club.“ (2)

Posey wäre beinahe laut herausgeplatzt. Sie fragte sich, was diese beiden wohl denken würden, wenn sie wüssten, dass ihr Vater bis zu seinem Tod bei jeder Wahl sein Kreuzchen bei den Progressiven Sozialisten gemacht hatte.

„Wir finden das nicht amüsant, Mrs. Walker,“ sagte Duncan, „und Sie sollten das auch nicht tun, wenn Sie ihr Land lieben. Sie wollen doch nicht noch einen 11. September hier in Chicago, oder? Ich sage Ihnen noch was: uns ist bekannt, dass junge Frauen, die für Rivers gearbeitet haben, verschwunden sind.“

„Sie wollen, dass ich spioniere, ist es das?”

Duncan reichte ihr seine Karte, „Alles, was wir von Ihnen wollen, ist, dass Sie Ihre Augen offen halten und uns alles wissen lassen, was Sie an Ungewöhnlichem zu sehen bekommen. Ist das so schwer?“

„Das werde ich sicher tun,“ sagte sie ruhig und nahm die Karte. Sie beobachtete von ihrer Eingangshalle aus, wie die beiden davongingen. Sie war in Versuchung, die Karte auf der Stelle wegzuwerfen, tat den Drang aber als zu melodramatisch ab. Stattdessen nahm sie sie mit nach oben und legte sie auf ihren Kühlschrank; sie stellte fest, dass neben Duncans Telephonnummer kein Name irgendeiner Agentur erwähnt wurde. Also, wo kam er her? FBI? CIA? Die Steuerbehörde? Black Ops? (3) S.P.E.C.T.R.E? (4)

Wie auch immer, ihre Neugier war angestachelt, und das erste, was sie tat, war, ihren Computer einzuschalten und nach „Rivers Enterprises“ und Aaron Rivers zu googeln. Sie fand nichts Unheimliches. Nicht alle Rivers-Firmen wurden öffentlich gehandelt, aber die, bei denen es so war, zeichneten ihre Aktien oft bei gemeinnützigen Fonds. Besonders beeindruckten sie die Umsätze beim Ithilien-Landschaftsdienst, der Jahresgewinne in achtstelliger Höhe auflistete und mehrere nationale Preise für Gartengestaltung gewonnen hatte.

Aaron Rivers’ Name wurde in mehreren philanthropischen Organisationen aufgezählt, und er war ein Mitglied der Direktorien des Chicago Art Institute, des Symphonieorchesters und der Oper, zusätzlich dazu, dass er große Geldbeiträge spendete. Trotz seiner Prominenz waren keinerlei Photos von Rivers oder irgendeinem seiner Familienmitglieder in den Nachrichten-Archiven zu finden. Sie fand das nicht überraschend, wenn man Rivers’ Ruf bedachte, das Licht der Öffentlichkeit zu scheuen. Falls Aaron Rivers der Teufel höchstpersönlich war, dann gab es dafür keinerlei Anzeichen.

Eines Morgens im Juli arbeitete sie an dem neuesten Spiel-Hintergrund, der dieses Mal eine hohe Bergkette enthielt. Der größte Teil der Handlung fand in einer Höhle statt, deshalb bestand die Kulisse fast vollständig aus rauem Gestein. Es gab einen unterirdischen See mit einer felsigen Insel, aber nichts, was sie sehr herausgefordert hätte. Sie kaute auf ihrem Bleistift herum und skizzierte einen weiteren Felsbrocken, als Leif in der künstlerischen Abteilung auftauchte und die Arbeit zum Erliegen brachte, indem er in die Hände klatschte und um Aufmerksamkeit bat.

„Ich suche nach Freiwilligen für eine Aufgabe im Freien. Ein Tanklaster ist auf dem Highway 41 zusammengeklappt und hat sich überschlagen, ein paar Meilen nördlich von Highland Park. Die Typen, die für die Beseitigung von Gefahrenstoffen zuständig sind, sind gekommen, haben wie üblich die Schweinerei halbwegs beseitigt und sich dann aus dem Staub gemacht, und Ithilien wird den endgültigen Großputz erledigen. Das Ganze hat sich in einem Landschaftsgebiet abgespielt, und wir müssen mit Sumpfland und wilden Tieren klar kommen. Wer brauchen alle Hände, die wir kriegen können.“

„Wenn wir die Arbeit eines Tages in den Wind schießen und Retter der Umwelt spielen, kriegen wir dann dafür einen Bonus?“ fragte einer der Künstler halb im Scherz.

„Bloß deine übliche Bezahlung, Brownie-Punkte und meine unsterbliche Dankbarkeit, Henry,“ sagte Leif leichthin, „Das wird Drecksarbeit, deshalb liegen im Fitness-Center Schutzanzüge bereit. Jeder, der interessiert ist, holt sich welche; wir treffen uns dann im Untergeschoss. Von da aus fährt ein Bus.“

Natürlich war Posey interessiert. Bei einem Arbeitgeber Punkte zu machen war gut, aber nachdem sie auf dem Land aufgewachsen war, genoss sie die Gelegenheit, zur Abwechslung einmal an die frische Luft zu kommen. Sie ging in den dritten Stock hinunter und fand Linda im Damen-Umkleideraum, wo sie bereits in einen grünen Overall mit dem Logo von Ithilien-Landschaftsdienst auf der Vordertasche schlüpfte. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Garage im Untergeschoss und zu den wartenden Bussen. Als die Freiwilligen einstiegen, bemerkte Posey, dass viel von den langen Haaren unter Stirnbändern, Hüten und sogar trotz der Julihitze unter ein paar Strickmützen verschwunden waren.

Eine Stunde Fahrt nördlich der Stadt warteten Laster und Lieferwagen mit dem Ithilien-Logo bereits am Straßenrand auf sie. Als Posey zum ersten Mal einen kurzen Blick auf die jungen Männer erwischte, die für den Landschaftsdienst arbeiteten, verstand sie einen der Gründe für den Bombenerfolg der Firma. Welche reiche, nordamerikanische Vorstadt-Matrone würde nicht wollen, dass einer dieser Adonisse auftauchte, um ihr den Rasen zu mähen und die Hecke zu stutzen?

Der Benzolgestank von Öl und Treibstoff hing über dem gesamten Gebiet, gemeinsam mit den Abgasen des vorüberziehenden Verkehrs.

„Es gibt einen kleinen Bach hier,“ sagte einer Landschaftsarbeiter gerade zu Leif, „und er hat eine Menge von den verschütteten Zeug in den Sumpf getragen. Wir werden uns die Füße nass machen müssen.“

Leif zuckte die Achseln. „Wenigstens sind wir dann weg vom Verkehr. Wir sind schon mit Schlimmerem fertig geworden.“

„Kommen Sie mit, Posey,“ sagte Linda und stieg die Straßenböschung hinunter. „Manchmal finden wir ein Vogel oder ein anderes Geschöpf, das von dem Öl eingeweicht wurde. Wir werden abseits von Highway-Lärm eine Waschstelle einrichten. So ist es weniger beängstigend für die Tiere.“

„Ich weiß. Mein Vater war Arzt – Tierarzt, meine ich, und ich habe im Sommer und am Wochenende in seiner Praxis mitgearbeitet. Ich weiß, wie man sie festhält.“ Sie kamen an eine ebene, grasige Stelle, und zwei von den Männern brachten Böcke und Bretter und bauten einen Tisch daraus.

Linda war damit beschäftigt, Wasserwannen aufzustellen. „Noch gibt es nichts zu waschen. Sie können genauso gut Leif finden und schauen, ob er irgendetwas für Sie zu tun hat.“

Posey wanderte zwischen den Bäumen hindurch und versuchte, das blaue Stirnband zu erspähen, das Leif benutzt hatte, um sich das Haar zurückzubinden, damit es ihm nicht in die Augen fiel. Hier und da waren die gutaussehenden jungen Männer des Landschaftsdienstes damit beschäftigt, das Laub mit etwas zu besprühen, das sie nicht identifizieren konnte und verstreuten Schutt aufzuheben. Während der Arbeit summten sie leise vor sich hin, eine fremdartige, unirdisch süße Melodie gerade oberhalb ihres Hörvermögens.

Sie fand Leif; er war allein und stand bis über die Knie im Wasser. Sie blieb stehen, weil sie sich als Eindringling in einem sehr privaten Augenblick fühlte, denn sein Kopf war gesenkt und seine Schultern hingen herab. In seinen Händen hielt er den schlaffen Körper einer Ente. Ihre Federn waren von dem öligen Wasser verklebt, und um ihren Hals lag die Plastik-Trageschnur von einem Sixpack Bierdosen.

„A! Aragorn, sen i ardh i muddannem an edraith?” murmelte er leise.

Sie räusperte sich und er drehte sich um und sah sie an. „Ah, Mrs. Walker… Posey. Ich habe Sie nicht gehört.“

„Tut mir Leid, dass ich mich so angeschlichen habe. Ich konnte mich immer schon leise bewegen. Mein Vater auch… er hat ständig darüber gewitzelt, dass eine unserer Siedler-Ur-Uromas ihrem Mann einen niedlichen Streich gespielt und einen kleinen amerikanischen Ureinwohner in unseren Gen-Pool geschmuggelt haben muss.“

Er lachte. „Ich möchte die Keuschheit einer Ihrer Vorfahrinnen nicht gern anzweifeln, aber ich denke, Ihr Vater kam der Sache näher, als Sie es wissen.“

„Was war das für eine Sprache, die Sie da gerade gesprochen haben?“

„Ein gutes Gehör haben Sie auch. Das war Walisisch. Eine schöne Sprache, dieses… Walisisch.“ Er watete ans Ufer und legte die Entenleiche hin. “Ich habe nur gesagt, dass wir für diese hier zu spät gekommen sind.“

Sie sah zu, während er das Plastik vom Hals des toten Vogels schnitt. „Es ist überwältigend. Was kann eine Person alleine tun?“

„Sie können damit anfangen, dass Sie sich eine Mülltüte nehmen und Dreckzeugs wie das hier auflesen,“ sagte er und hielt ihr die Plastikschnur entgegen. „Es mag nicht viel sein, aber es ist besser als nichts.“

Sie verbrachte die nächsten paar Stunden damit, das Gelände abzusuchen; sie fand einen wahren Berg von Plastikhaltern, Dosenringen, von Winde verwehten Fastfood-Verpackungen, eine Felge von einem geplatzten Lastwagenreifen und drei gebrauchte Kondome. Sie half sich darüber hinweg, dass sie die Kondome anfassen musste, indem sie sich daran erinnerte, dass die Dinger immerhin in zwanzig Jahren drei potentielle, Müll verursachende Trottel weniger zu bedeuten hatten. Bis zum Ende des Vormittages war auch sie bis zu den Knien in schwarzem, übel riechenden Sumpfschlamm eingeweicht.

Den Nachmittag verbrachte sie damit, die wenigen Vögel abzuwaschen, die gefunden und eingefangen worden waren. Posey hielt sie ruhig, während Linda sie mit Reinigungsmittel einschäumte und ihnen das Öl aus den Federn spülte. Das ging überraschend leicht, denn die Berührung von Lindas Hand schien die verängstigten Geschöpfe zu beruhigen, und sie sang leise, während sie arbeitete, ein sanftes Lied, das sowohl Posey als auch die Vögel in eine friedliche Trance versetzte. Die Zeit ging so leicht dahin, dass sie kaum bemerkte, wie die Schatten länger wurden, als der Nachmittag in den Abend hineinschwand.

„Das ist der Letzte,“ sagte Gary, als er ihnen eine kanadische Gans brachte, die sich heftig zur Wehr setzte. Sie lieferte ihm einen ordentlichen Kampf, schlug mit den Flügeln und hinterließ Spuren von Sumpfschlamm und Öl auf Garys Haaren und Gesicht. Es war ein komischer Anblick, aber Posey gestattete sich nicht, zu lachen, bis sie hörte, wie Linda neben ihr kicherte.

„Gib sie mir, Gary, du hattest noch nie ein Händchen dafür,” sagte sie und nahm die Gans, die prompt stillhielt, als sie und Posey anfingen, sie zu reinigen.

„Seid ihr hier fertig?“ sagte Leif und tauchte zwischen den Bäumen auf. „Wir haben das Laub abgewaschen und die Busse sind in etwa einer halben Stunde fertig zum Einsteigen. Wow, Junge, du bist aber reif!“ rief er aus, als er Gary sah und eine Nase voll von seinem Geruch abbekam.

„Du bist auch nicht gerade eine Blume,“ sagte Gary und betrachtete Leifs Hosen, die bis zur Mitte der Oberschenkel hinauf schwarz waren. „Ich glaube nicht, dass ich etwas so Fürchterliches gerochen habe seit damals, als wir alle diesem Waldläuferfreund von dir einen Gefallen getan haben.“

„Ja, das waren noch Zeiten,“ sagte Leif ein ganz kleines bisschen zu schnell. Er packte Gary am Kragen und führte ihn in Richtung Highway ab.

Die Sonne ging unter, als die Busse in die Stadt zurückfuhren. Es war merkwürdig, dachte Posey, aber einiges von dem Gebüsch am Straßenrand, das ihr welk vorgekommen war, als sie an diesem Morgen ankamen, sah jetzt, als sie wieder abfuhren, einfach gut aus. Es musste eine Täuschung durch das Licht sein, entschied sie, als sie sich in ihrem Sitz zurücklehnte und auf das leise Summen der anderen Arbeiter lauschte.

Sie und Linda machten, dass sie unter die Dusche kamen, sobald der Bus zum Rivers-Gebäude zurückkehrte. „Ein paar von uns gehen nachher noch auf einen Drink weg,“ sagte Linda, während die beiden sich abtrockneten. „Möchten Sie gern mitkommen?“

Alles, was zuhause auf sie wartete, war ein leeres Appartement, also musste Posey nicht zweimal nachdenken, bevor sie die Einladung annahm. Die Harfe stellte sich als ein kleiner, irischer Pub in einer stillen Seitenstraße vier Häuserblocks weiter heraus. Die Bar hatte ein grünes Neon-Kleeblatt im vorderen Fenster und ein „Rauchen verboten“-Schild an der Eingangstür. „Das ist ungewöhnlich für Chicago,“ bemerkte Posey, als sie und Linda eintraten und sich an die Bar setzten.

„O’Dell kennt seine Kundschaft, nicht wahr, Sean?“ sagte Linda, als der Besitzer und Barmann kam, um ihre Bestellung aufzunehmen.

„Tu ich. Ich hatte mir schon allein durch die Passivraucherei zwei Päckchen pro Tag angewöhnt, bevor ihr aufgekreuzt seid. Ich hab nie einen Penny für Zigaretten ausgeben müssen. Aber vermissen tu ich’s nicht. Was darf’s denn sein, Ladies?”

„Das Übliche,” sagte Linda.

„Brandy und danach ein Bier, kommt sofort,“ sagte O’Dell. „Und Sie, Miss?“

„Weißwein gespritzt,“ sagte Posey, die Linda noch immer überrascht anschaute. Sie hatte ihre Freundin nicht für jemanden gehalten, der harte Sachen trank.

Ein paar von den Rivers-Angestellten waren schon in der Bar und hatten sich in den Sitzecken verteilt. Die Tür öffnete sich und Gary und Leif kamen herein; sie sahen sauber und feucht vom Duschen aus. Leif hielt die Hände hoch und gebot Schweigen. „Wir haben unsere Sache heute gut gemacht, Leute. An diesem Abend gehen alle Drinks auf Leif!” Es gab hier und da Applaus und Gelächter, während Leif und Gary in eine hintere Ecke gingen und ein Dartspiel anfingen.

Posey sah ihnen eine Weile beim Spiel zu. „Er ist gut!“ sagte sie endlich. „Er scheint nie danebenzuwerfen.“

„Gießen Sie fünf oder sechs Gläser von diesem dunklen Ale in ihn hinein, und er wird anfangen, das ein oder andere Mal das Ziel zu verfehlen,“ lachte Linda. „Das können Sie mir glauben.“

Posey sah gleich noch einmal hin. Sie hatte irgendetwas in Lindas Augen gesehen, während sie den jungen Mann betrachtete, und sie hörte es auch in ihrer Stimme. „Sie mögen ihn.“ sagte sie.

„Natürlich mag ich ihn,“ sagte Linda und nippte an ihrem Brandy. „Was gibt es da auch nicht zu mögen? Ich kenne ihn scheinbar schon ewig. Er war ein süßer Junge, und jetzt ist er ein süßer Mann.“

„Linda, ich meine, dass Sie etwas für ihn übrig haben.“

Linda zuckte die Achseln, und es dauerte eine Weile, bis sie antwortete. „Was, wenn ich es tue?“

„Wieso legen Sie dann nicht los?“

„Es ist… kompliziert. Da gibt es einen Altersunterschied.”

„Was denn für einen Altersunterschied?” sagte Posey. „Sie sehen keinen Tag älter aus als Dreißig, und er ist was – fünfundzwanzig?“

„Es ist ein bisschen mehr als das,“ sagte Linda ausweichend. Bei Poseys ungläubigem Blick fuhr sie fort: „Ich bin viel älter als ich aussehe. Unser Krankenversicherungs-Plan deckt auch sehr gute Schönheitschirurgie ab.“

„Um Himmels Willen, das hier ist das 21. Jahrhundert!“

„Also schön; vergessen Sie das Alter. Vergessen Sie, dass er mein Arbeitgeber ist, genauso wie sein Vater. Ich scheine ganz einfach nicht… sein Typ… zu sein.“

Posey nickte weise, während sie Leif beobachtete, der in der Ecke mit Gary lachte. „Sie meinen, er ist andersherum. Das dachte ich mir schon beinahe.“

Linda seufzte und nippte wieder an ihrem Drink; dieses Mal war es das Bier. „Natürlich ist er anders, sehr fröhlich… jedenfalls meistens. Allerdings war es der Krieg, der ihn verwandelt hat. Als er zurückkam, lag ein Schatten auf ihm, den er nie hat abschütteln können.“ Dann sah sie Posey an und lachte. „Aber nein – Sie meinen homosexuell. Das glaube ich nicht. Er war zweimal verheiratet.“

Posey verdrehte heimlich die Augen. Bei all ihrer scheinbaren Gewandtheit konnte Linda manchmal ganz schön naiv sein. Zwei gescheiterte Ehen, bevor jemand auch nur zur Hälfte seine Zwanziger hinter sich gebracht hatte, das musste bedeuten, dass irgendetwas nicht ganz in Ordnung war.

„Das Timing hat einfach nie gestimmt,“ fuhr Linda fort. „Er war bloß ein Junge. Dann kam er als Mann aus dem Krieg zurück, aber er war so schnell wieder fort, in Italien, und dann… im Westen.“

„Kalifornien?“ sagte Posey verwirrt.

Bevor Linda die Chance hatte zu antworten, fing die Jukebox an, einen alten Song zu spielen.

„It's the time of the season, when the love runs high.”

Glenn Butler, der jetzt einfach ein Hemd mit offenem Kragen trug und ein Glas Rotwein in der Hand hielt, setzte sich neben sie. „Hallo, Ladies,“ sagte er.

„In this time, give it to me easy, and let me try with pleasured hands . . .“

„Glenn, hat dir schon mal irgendjemand gesagt, dass du ein sadistischer Bastard bist?“ sagte Linda gelassen.

„Nicht in letzter Zeit. Aber es ist immer nett zu wissen, dass man mich schätzt,“ lachte er.

„To take you and the sun to promised lands . . .To show you every one.”

„Wer die Jukebox füttert, darf auch die Songs aussuchen,“ sagte er. „Nebenbei, ich hatte so das Gefühl, dass der Treibstoff ein paar Zungen etwas stärker löst, als es weise wäre.“

„Du bist genau der Richtige, über zuviel Alkohol zu reden,“ sagte Linda betont.

„Ich bekenne mich schuldig.“ Glenn lachte. “Im Moment bin ich ziemlich nüchtern, aber ich habe, die Absicht, dafür Abhilfe zu schaffen. Prost!“

Posey hörte zu, wie die beiden sich zankten, war aber irgendwie abgelenkt. Was war das für ein Song? Er klang vertraut.

„It's the time of the season for loving.“

The Zombies! Ja, das war es. Ihre Eltern hatten den Song gemocht; sie hatte ihn nicht mehr gehört, seit der alte Plattenspieler den Geist aufgegeben hatte. Sie gratulierte sich gerade zu ihrem guten Gedächtnis, als sie zufällig hinüber in die Ecke schaute. Leif starrte in ihre Richtung.

„What's your name? Who's your daddy? Is he rich like me?“

Er sah Linda an, und mit solch einem hungrigen Blick.

„Has he taken any time . . . To show you what you need to live?“

Ich nehme an, er könnte immerhin auch nicht andersherum sein, entschied sie.

„Tell it to me slowly . . . Tell you what? I really want to know . . .“

Irgendetwas ging hier vor. Diese Leute waren seltsam. Aber sie beschloss, dass es sie nichts anging, wenn die das Offensichtliche ignorieren wollten. Sie trank ihren Gespritzten aus und bedeutete O’Dell, dass sie noch einen wollte.

„Angeschimmelte Oldies!“ sagte Linda.

„Klassischer Rock!“ konterte Glenn.

„Nimmst du Wünsche entgegen?“ fragte Leif aus der Ecke.

Glenn schwang seinen Hocker herum. „Normalerweise nicht. Aber da ich auf deine Rechnung trinke… Was würdest du denn gern hören?“

Leif lächelte. „Das weißt du, Glenn… meinen Lieblingssong.“

Glenn machte eine spöttische Verbeugung und ging zu der Wurlitzer hinüber. Es folgte ein Augenblick der Stille, und dann hörte Posey das bittersüße arpeggio einer E-Gitarre. Sie lachte widerwillig. Wer wäre darauf gekommen, dass Leif ein Metallica-Fan war?

„So close, no matter how far. Couldn't be much more from the heart . . .“

Eine neue Stimme kam aus einer dämmerigen Sitzecke. „Was habe ich dir darüber gesagt, dass du dir dieses Zeug anhörst?“ Posey erkannte Randy, noch immer in seiner Hausmeister-Uniform. Ein Glas Rotwein stand vor ihm auf dem Tisch.

Leif lachte. „Ich weiß – zu deprimierend.”

„Verdammt richtig! Es wird dich runterziehen. Lässt dich schwinden.”

„Du solltest froh sein. Es hätte schlimmer kommen können… Randy. Ich hätte mir ,The Unforgiven’ wünschen können."

„Du könntest versuchen, dir etwas Fröhliches anzuhören.” sagte Randy.

„Fröhlich? Wie Mozart vielleicht? Wolfie ist mein Mann!” Leif schloss die Augen und fing an, mit einer klaren Tenorstimme zu singen: „O lacrymosa, dies illa…“ Was noch viel erstaunlicher war, seine Noten bildeten einen vollkommen harmonischen Kontrapunkt zu der Melodie aus der Jukebox. Wie machte er das, fragte sich Posey, dass er es fertig brachte, Mozarts Requiem mit Lars Ulrich und James Hetfield zu mischen?

„Punkt für dich.” sagte Randy.

„Every day for us, something new . . .Open mind for a different view . . .”

Leif zwinkerte Posey zu. „Randy ist ein Stones-Mann durch und durch.“

„Zur Hölle, ja! Sir Mick ist mein Held. Der Kerl hat sich nie von irgendwem sagen lassen, dass es Zeit wäre, von der Bühne abzutreten.”

„Hättest du gern als Nächstes was von den Stones… Randy?“ fragte Glenn. „Start Me Up, oder vielleicht…“

„Ein anderes Mal. Ich muss gehen. Ich habe ein heißes Date.”

„Jemand, den ich kenne, hoffe ich.” sagte Leif.

„Ganz bestimmt.“ sagte Randy, entrollte seinen Körper und wand sich aus der Sitzecke. Als er auf der Schwelle stand, verwandelte das Licht der Straße von draußen sein Haar für einen Augenblick in einen rötlichen Heiligenschein. Und dann war er weg.

„No, nothing else matters . . .“

Der Rest des Abends verging in einem Dunst aus Wein und guter Kameradschaft. Auch wenn sie nur Gespritzte trank, stellte Posey fest, dass sie einen angenehmen Schwips entwickelte. Sie lachte mit Glenn, der sich als sehr geistreicher Gesprächspartner erwies. Sie spielte eine Runde Poolbillard mit Linda, die sie schlug, obwohl Posey eine gute Show zeigte und vielleicht gewonnen haben würde, wenn sie nicht den Spielball gestreift hätte. Und sie wurde dazu überredet, mit Leif ein paar Pfeile zu werfen, der sie – was vorhersehbar gewesen war – ebenfalls schlug, obwohl sie spürte, dass er sich zurückhielt, um ihre Gefühle nicht zu verletzen, weil die Niederlage allzu schmählich ausfiel. Bis zur letzten Runde Getränke waren die meisten von den anderen gegangen, und Posey fand sich in einer kleinen Gruppe wieder, die aus Linda und drei Männern bestand, Leif, Gary und Glenn.

Die Gruppe ergoss sich hinaus auf die Straße. Die schwüle Luft der Julinacht traf sie wie ein feuchter Vorhang, zusammen mit dem Aroma der Stadt. Sie waren allesamt ein wenig angetrunken und albern, während sie die vier Häuserblocks zum Rivers-Gebäude zurückgingen. Um diese Zeit in der Nacht herrschte fast überhaupt kein Verkehr, und sie hatten die Straße für sich allein.

Er war da, noch ehe irgendjemand den Geruch von Zigarettenqualm über dem stinkenden Dunst von heißem Asphalt und den Treibstoffhauch auf den Straßen mitbekam. Er trat aus einer Allee heraus, eine Pistole in der Hand.

Sie hatte vergessen, dass langes Haar und blasse Haut hässlich sein konnten. Bei diesem Mann war beides abstoßend. Sein Haar war fettig und ungewaschen. Seine Haut war teigig durch den Sonnenmangel, den seine nächtliche Existenz mit sich brachte, und er hatte Pickel. Am schlimmsten waren seine Augen; kalt und tot, wie die von einem Hai. Verzweiflung hätte sie ihm vergeben können – Armut oder sogar die Gier nach Drogen – aber dies war nichts weiter als ein Raubtier, und die Stadt hatte schon zu viele von seiner Sorte.

Er wollte ihre Brieftaschen und alles andere von Wert, was sie bei sich haben mochten. Sie erstarrte vor Angst. Linda und zwei der Männer, Gary und Glenn, sagten ebenfalls nichts mehr. Leif streckte beschwichtigend die Hände aus.

„Ganz ruhig, Kumpel, du kriegst, was du willst. Tu uns bloß nicht weh.“

Posey konnte sehen, wie sich die Lippen des Straßenräubers verächtlich kräuselten. Er war daran gewöhnt, zu kriegen, was er wollte.

„Ich hole jetzt meine Brieftasche heraus,“ sagte Leif nervös und senkte die Hand in Richtung Hosentasche.

Dann, schneller, als ihre Augen es wahrnehmen konnten, schoss sein Fuß nach oben und die Pistole flog auf die Straße. Leif hielt den Straßenräuber gegen eine Wand gepresst, den Arm hinter dem Rücken verdreht und ein Messer an der Kehle. Es war dasselbe Messer, das er benutzt hatte, um früher an diesem Tag den Plastikstreifen vom Hals der erwürgten Ente zu schneiden, und es war ein großes Messer.

„Das Blatt hat sich gewendet, nicht wahr?“ sagte Leif kalt. „Du dachtest, du könntest heute Nacht leichte Beute machen, aber schau nur, wie die Dinge sich geändert haben!“ Er verstärkte seinen Griff um das Messer, und ein Blutrinnsal rieselte am Hals des Mannes hinunter.

„Mir ist heute Nacht gnädig zumute, aber du solltest dich niemals wieder auf ein solches Glück verlassen. Ich schlage vor, du suchst dir einen anderen Weg, dein Geld zu verdienen. Wenn sich unsere Pfade je wieder kreuzen, dann stirbst du. Und das nächste Mal, wenn dir danach ist, eine ,kleine Schwuchtel’ oder eine hilflose Frau zu überfallen, dann denk einfach daran, dass es hier draußen mehr von UNS gibt, als du weißt.“

Leif versetzte dem Mann einen Stoß, der ihn wenigstens zehn Fuß weit von ihm wegtrieb. Er stolperte, fiel, rappelte sich auf und rannte in die Nacht davon. „Puh!“ Leif streckte sich und ließ die Schultern kreisen. „Das wird die alten Spinnweben ausräumen!“

Er war kaum ins Schwitzen geraten. Keiner der anderen kam ihr verstört vor. Posey starrte mit offenem Mund; sie erlebte soeben die interessante Wirkung von zuviel Alkohol und zuviel Adrenalin im selben Blutkreislauf. „Wollen Sie nicht die Polizei rufen?“

Leif schüttelte den Kopf. „Keine gute Idee. Die würden mich wahrscheinlich einbuchten, weil ich das hier bei mir trage.” Er hielt das Messer hoch, bevor er es in seine Kleidung zurücksteckte. „Ich kann es nicht riskieren, verhaftet zu werden. Nebenbei, der Schrecken, den ich ihm eingejagt habe, dürfte ihm einen stärkeren Dämpfer verpassen als jede Zeit im Gefängnis. Gary, kümmerst du dich um die Pistole?“

Gary hatte den Revolver von der Straße aufgelesen. „Aber sicher doch. Bis morgen liegt das Ding hier auf dem Grund des Chicago River, zusammen mit all seinen kleinen Freunden.“

„Ich sorge dafür, dass Posey sicher nach Hause kommt,“ erbot sich Glenn.

„Das ist nicht nötig,“ sagte sie. Es war nur noch ein kurzer Weg zur U-Bahn und dann ein weiterer, kurzer Fußmarsch zu ihrem Appartement.

„Aber ja, es ist nötig,“ sagte Leif. „Dad hasst es wirklich, wenn ich dafür verantwortlich bin, dass die Angestellten zu lange draußen bleiben, und wenn sie meinetwegen umgebracht werden… oder Schlimmeres. Linda, ist dein Auto dahinten in der Garage? Meins auch – ich begleite dich dorthin.“

Sie trennten sich alle vor dem Rivers-Gebäude, und der arme Glenn musste sich auf der Zugfahrt nach Hause und die restlichen zwei Häuserblocks bis zu ihrer Wohnung das Geplapper einer sehr aufgedrehten, beschwipsten Frau anhören. Es bestand aus: „Hast du jemals so etwas gesehen?“ und „Leif war total unglaublich!“ und „Waldläuferfreund? Heißt das, Leif war in einer Spezialeinheit?“ und wiederholte sich fortwährend. Worauf Glenn geduldig jedes Mal erwiderte, dass er in der Tat so etwas zuvor schon gesehen hatte, und ja, Leif war wirklich total unglaublich gewesen. Die letzte Frage ließ er unbeantwortet, was Posey zu dem Schluss kommen ließ, dass, was immer Leif auch in der Spezialeinheit getan haben mochte, streng geheim gewesen sein musste. Glenn schien ihre unverhohlene Bewunderung von Leifs Martial Arts-Qualitäten mit Humor zu nehmen, als wären bewundernde Frauen, die sich schwärmerisch über Leif verbreiteten, nicht gerade etwas Neues. Bevor sie es noch wusste, standen sie vor ihrer Tür. Er half ihr, den Schlüssel ins Schloss zu stecken, stellte sicher, dass sie es durch die Eingangshalle schaffte; dann lächelte er zum Abschied und ging in die Nacht hinaus.

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Anmerkungen der Autorin:

*„A! Aragorn, sen i ardh i muddannem an edraith?” - “Oh Aragorn, ist das die Welt, die zu retten wir gekämpft haben?”

(Der Satz wurde von Dreamingfifi auf Merin Essi ar Quenteli übersetzt).

Der Text zu Time of the Season, das in diesem Kapitel im Hintergrund läuft, stammt von Rod Argent von The Zombies. Der Text zu Nothing Else Matters stammt von Lars Ulrich und James Hetfield von Metallica. Die Worte des Lacrymosa aus dem Requiem gehören der Katholischen Kirche bzw. Wolfgang Amadeus Mozart. Ich glaube, das Letztere ist Allgemeingut, aber ich gebe gern Ehre, wem Ehre gebührt.

(1) Commie – Der gute Mann hält Aaron Rivers für einen Kommunisten

(2) Sierra Club – die älteste Naturschutzvereinigung in den USA

(3) Black Ops – Black Operations; eine Truppe für illegale, vom US-Geheimdienst geplante Operationen

(4) S.P.E.C.T.R.E – fiktive, terroristische Vereinigung von James Bonds Erzfeind Blofeld


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