Sub Luna
von Cúthalion


Kapitel 3:
Abenddämmerung

Hinter den staubigen Fensterscheiben ist noch immer ein wenig Tageslicht übrig – wässriges Blau, von rosigen und orangefarbenen Streifen durchzogen – als sie sein Schlafzimmer betritt. Die Wände sind schmucklos und kahl, keine Bilder oder Gemälde, keine Vorhänge. Eine ihrer – sehr wenigen – Mugglefreundinnen hat sie einmal zu einer alten Abtei mitgenommen, als sie sie während der Sommerferien besucht hat; die Zellen der Mönche, die dort lebten und beteten, hatten eine lebhaftere Atmosphäre.

Das Bett allerdings wirkt verblüffend bequem – mit riesigen Kissen, üppigen Decken und einem wunderschönen Quilt in sanften Farbtönen von Grün und Lavendel, mit fein gestickten Mustern. Er sieht ihren erstaunten Blick und wirft ihr ein kleines, schräges Lächeln zu.

„Der ist neu,“ sagt er, „Ich habe ihn letzte Woche in einem Schaufenster gesehen… und als ich tatsächlich in das Geschäft gegangen bin und danach gefragt habe, hat mich die Verkäuferin von oben bis unten gemustert, als wäre ich ein Hippogreif.“ Er gluckst leise. „Ich vermute, ich sehe nicht gerade aus wie die übliche errötende Braut auf der Jagd nach ihrer Aussteuer.“

„Du hast ihn für mich gekauft.” sagt sie. Es ist eine Feststellung, keine Frage. 

„Vermutlich ja.” Das schräge Lächeln vertieft sich. „Gewissermaßen.“

Er hat versucht, sie fortzuschicken, aber gleichzeitig hat er sie sich hier vorgestellt, auf dieser wunderschönen Patchworkdecke ausgestreckt… und sie geht zum Bett hinüber und setzt sich auf die Matratze, den Stoff des Quilts unter ihren Handflächen weich wie Seide. Er steht mitten im Zimmer und schaut auf sie hinunter, die Augen voll von einer unruhigen Mischung aus Sorge und Hoffnung.

Keine Zeit für Zweifel.

Ohne weiteres Zögern zieht sich Tonks das dunkelblaue Shirt über den Kopf. Rosafarbene Haarsträhnen verschleiern ihr den Blick, aber sie schüttelt ungeduldig den Kopf. Sie hat nie einen BH gebraucht; sie lehnt sich auf dem Bett zurück, die Haut perlweiß, die Brüste klein und fest. Ihr Lachen ist Versprechen und lockende Herausforderung gleichzeitig.

„Ist es das, wovon du geträumt hast?“ flüstert sie.

„Merlin. Ich… Tonks, das… du…“ Seine Stimme ist rau, aber in seinem Gesicht bleibt nichts als eine abgrundtiefe Erleichterung und fassungsloses Staunen, als er seinem lang unterdrückten Verlangen endlich nachgibt. Er kniet sich vor das Bett und sie richtet sich freudig auf, um ihm zu begegnen. Er streckt die Hände nach ihr aus, und seine Fingerspitzen folgen mit fast schmerzhafter Zärtlichkeit den Hügeln und Tälern ihres Halses und ihrer Schultern.

Sie studiert sein Gesicht, während er sie berührt, fest entschlossen, nichts zu versäumen. Sie hat immer gedacht, dass sie ihn kennt, aber dieser Mann ist ihr völlig unvertraut… so viel Sanftheit, beinahe der scheue Jubel eines Jungen, der zum ersten Mal ein Mädchen im Arm hält. Sie fragt sich, wie viele Frauen es wohl vorher schon gab – wenn überhaupt, angesichts des Fluches, der ihn seit den frühsten Tagen seiner Kindheit zu Geheimhaltung und Einsamkeit verdammt hat. Aber er ist deutlich erfahrener als sie… sie spürt es in dem zarten, aber bestimmten Streicheln seiner langen Finger, im warmen Regen der Küsse auf ihrem Gesicht und auf ihren Brüsten, als seine langsame Forschungsreise in etwas Tieferes hineinschmilzt. Hitze steigt in ihrem Körper auf und lässt sie vor Überraschung nach Luft schnappen, als sein Mund sich über einer aufgerichteten Brustwarze schließt und sanft zu saugen beginnt. Sie zittert und wölbt sich ihm entgegen, überwältigt von einer Woge neu entdeckten Begehrens, und sie bemerkt kaum, wie er sich selbst auszieht und dann ihren dünnen Baumwollrock und ihren Slip abstreift, bis sie beide nackt sind, die Glieder verschlungen, Haut an bloßer Haut auf einem wogenden Ozean aus Grün und Lavendel.

Wie auch immer sie geglaubt hat, dass es sein würde – es ist verblüffend anders. Er murmelt ihren Namen; eine Anrufung, eine süße, berauschende Zauberformel, und ihr dreht sich der Kopf in schauderndem Entzücken. Sie will ihn näher, näher… sie will ihn in sich haben, sie hört ihre eigene Stimme, flehendes Seufzen und atemloses Schluchzen… und dann dreht er sich auf den Rücken und zieht sie über sich. Er bringt sich sachte in die richtige Position und führt sie, bis ihre Körper miteinander verschmelzen. 

Für einen eingefrorenen Augenblick hält sie völlig still und beginnt dann endlich, sich zu bewegen; sie beißt sich in tiefer Konzentration auf die Lippen. Sie erhebt sich über ihm und sinkt hinunter und stöhnt hilflos, als sie ihren Rhythmus finden und er sie wieder und wieder ausfüllt. Die Hitze in ihrem Körper hat sich in ein Meer aus Flammen verwandelt, die sich einen feurigen Pfad durch ihre Adern sengen, bis sie die weiche Explosion seines Höhepunktes tief in sich spürt. Sie bricht auf seiner bloßen Brust zusammen, unter der Gewalt ihrer gemeinsamen Erlösung zitternd, das Echo von seinem erstickten Aufschrei in den Ohren. 


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