Sendschreiben (Missive)
von Illyria-Pffyffin, als Geburtstagsgeschenk im März 2006

Mein liebster Lehrer,

deine Schülerin schreibt dir mit knotigen Fingern, die vor Alter und Nervosität zittern. Sie versucht, ihr Bestes zu tun, aber wenn hier und da die Worte verschmiert und unregelmäßig sind, dann verzeih bitte die Schnörkel und die Flecken. Meine Augen sehen nicht länger sehr klar, und die Tränen sind nicht sehr hilfreich.

Während ich hier dicht am Fenster sitze (es ist besser, die Sonne auf mein Papier scheinen zu lassen, damit ich sehen kann, was ich schreibe), kann ich schwach das Murmeln des Meeres hören. Es ist ruhelos, so wie immer, und sogar noch mehr, jetzt, da der Sommer sich dem Ende zuneigt. Die Möwen schreien, während sie ihre Kreise ziehen und in die Tiefe tauchen, denn bald werden sie vor dem kommenden Winter fliehen. Sie ziehen nach Süden und Osten und überlassen die Klippen ihrer Heimat dem klagenden Wind. Sie wissen nichts von der Farbe der Wellen, wenn sich über ihnen die Wolken sammeln und der Donner rollt. Sie wissen nichts von dem Nebel, der Schwaden bildet, sich morgens herab senkt und nach Salz riecht. Aber ich weiß davon, mein Lehrer, mein Lieber, denn mein Winter und der des Meeres sind ein und dasselbe. Wir haben die Stille und die Kälte viele, viele Jahre miteinander geteilt.

Aber lass uns jetzt nicht über den Frost und den Nebel reden, denn der Rasen vor dem Fenster ist noch immer grün und saftig, und in den Bäumen zeigen sich nur feine Strähnen aus Rot und Gelb. Ein paar Kinder sind früher an diesem Morgen an meiner Tür vorbei gekommen; sie trugen Strohhüte und Körbe und wollten sich im Wettlauf zu den Pilzen, die ihre zarten Kappen im Schatten der Wälder aus dem Boden strecken, nicht schlagen lassen. Sie haben mir zugewinkt, und als ich sie blinzelnd genauer betrachtet habe - in der Hoffnung, dass ich sie wiedererkenne und mich vielleicht an ihre Namen erinnere - da wurde mir klar, dass ich keine Ahnung habe, wer sie sind. Es gab eine Zeit, mein Geliebter, da kannte ich alle Kinder, die Farbe ihrer Augen und die winzigen Besonderheiten, die sie von anderen unterschieden, weil ich geholfen hatte, sie auf diese Welt zu bringen. Aber diese Zeit ist vorüber. Manche dieser Kinder sind zu kräftigen Hobbits heran gewachsen, die üppige, fröhliche Frauen geheiratet haben, deren Kinder und Kindeskinder Fremde für mich sind. Aber die meisten von ihnen kennen mich oder haben wenigstens von mir gehört. Oft kommen Kinder zu meinem kleinen Haus und bringen den Ertrag aus Küche und Garten ihrer Mütter mit, aus den Obstgärten und Höfen ihrer Väter. Ich halte Süßzeug und Gebäck für sie bereit, und wir trinken in meiner kleinen Küche Tee, während ich ihre Körbe auspacke. Manchmal beobachten sie mich schweigend, aber ich kann darauf zählen, dass mir die abenteuerlustigeren und wissensdurstigeren unter ihnen Fragen stellen.

„Fräulein Lily, Mama sagt, du wärst eine Hebamme gewesen. Was ist ein ,Heb'? Und wo ist dein Mann?“

„Fräulein Lily, wieso lebst du ganz alleine? Hast du denn keine Kinder?“

„Fräulein Lily, hast du deinen Mann verloren, so wie meine Oma?“

Aber wie kann ich ihnen von dir erzählen, mein Liebster? Du bist eins mit dem Stoff, aus dem die Legenden gemacht sind, ein ferner, verehrter Geist, nun halb vergessen, weil man sich an dich als an viel mehr und viel weniger erinnert, als du in Wahrheit bist, der Hobbit, den ich aus der Ferne bewunderte, den einen, den zu lieben und zu hassen und dem ich zu vergeben gelernt habe. Du bist der ruhmreiche Frodo mit den Neun Fingern, Held des Ringkrieges. Die Leute finden es unvorstellbar, dass du mein Lehrer und mein Geliebter warst und noch bist, ein Teil von mir. Für sie war ich bloß eine Hebamme, oder nicht? Wie kann ich die Art von Liebe erklären, die Narren und Märtyrer aus uns macht, die Art von Leidenschaft, die uns zusammen gebracht, uns zerstört und voneinander getrennt hat?

Also spinne ich - genau wie du, mein geliebter Märchenerzähler - verlockende Geschichten über einen gierigen Hobbit, der von den kleinen Pilzkobolden ins Land der Feen gelockt wurde... oder von einem dummen Hobbit, der versuchte, in einem kleinen Boot fort zu segeln, nur um von einem boshaften Sturm in ein weit entferntes Land getragen zu werden. Dort lebt er nun in einem Schloss aus Edelsteinen und schickt mir jeden zweiten Dienstag einen Brief, in dem er mir erzählt, wie glücklich er darüber ist, dass er mit seinem Drachen als Schoßtier zusammen wohnt. Ich weiß, dass sie nicht mehr an diese Märchen glauben als an ihre Gute--Nacht-Geschichten, aber sie sind davon genau so aufgewühlt und gebannt, und für eine Weile vergessen sie ihre Neugier und lassen sich von den Bildern gefangen nehmen, die ich für sie male. Es ist eine viel hübschere Vision als die Wahrheit... aufzuwachen, während mich die Erinnerung an deinen Duft einhüllt, während ich die Wärme und das Gewicht deiner Arme um mich spüre. Nichts als Einbildungen, der Hauch einer Vergangenheit, die sich hartnäckig weigert, vergessen zu werden.

Ich frage mich, ob die Kinder Folco die selben Fragen gestellt haben. Erinnerst du dich an den armen, lieben Kerl, mein Liebster? Als er neunzig wurde, übergab er seinen Hof an seinen Neffen und zog in ein Häuschen auf dem Land der Schönkinds, nicht weit von meinem eigenen, kleinen Haus. Er hatte eine Ziege oder zwei und ein paar Hühner, damit er sich beschäftigen konnte. Er kümmerte sich um die Schafe des Verwesers, nahm jedes Jahr an der Schafschur teil, wenn der Frühling kam und half auch den Feldern mit, wenn gepflanzt und geerntet wurde. Am Freitag jeder Woche besuchte er mich; Frühling, Sommer, Herbst, Winter, er kam selbst dann, wenn es regnete oder schneite, oder wenn der Wind heftig blies und grausam war zu seinen alten Knochen.

Zuweilen brachte er mir Blumen aus seinem Garten oder Nüsse und Beeren aus dem Wald hinter seinem Häuschen. Ich kochte ihm etwas zu Essen und wir tranken zusammen Tee. Viele Jahre lang schnitt ich ihm einmal in Monat die Haare, ich flickte seine Hemden und Jacken und machte ihm ein Einreibemittel für seine schmerzenden Gelenke. Und wir redeten miteinander. Er stotterte immer noch ein bisschen, aber unsere langjährige, bequeme Freundschaft half ihm, sich in meiner Gegenwart wohl zu fühlen, so dass er - als jemand, der oft so unbeholfen war, dass er kaum ein vollständiges Wort heraus bekam - stundenlang über seinen Hund plaudern konnte, über seinen Neffen und seine Nichten, und wie seine Knochen ihn plagten. Und einmal im Jahr, üblicherweise im Frühling, während er neben mir saß und ich die Wolle kämmte und spann, die er mir schenkte, bat er mich, seine Frau zu werden. „Wirst du mich heiraten, Lily?“ sagte er dann und kannte die Antwort bereits. „Ich gebe einen guten Ehemann ab.“ Sein Haar war ganz weiß, sein Rücken ein wenig gebeugt, seine Finger waren steif und knotig und sein Gesicht tief gefurcht, aber jedes Mal, wenn er fragte, waren seine Augen zerbrechlich in ihrer Hoffnung und er sah beinahe wieder jung aus.

Rosie hat mich ungezählte Male wegen Folco gescholten. „Ich weiß, du kannst ihn immer noch nicht vergessen, Lily, und wer von uns kann das schon? Herr Frodo ist der feinste Hobbit von ganz Hobbingen, vielleicht sogar vom ganzen Auenland, wenn man darüber nachdenkt, aber er ist fort gegangen, Lily, und er kommt nie wieder. Ich sag ja nicht, dass du Folco heiraten musst, aber was hast du davon, für dich allein zu leben, wenn er mehr als bereit ist, dir alles zu geben, was du mit Herrn Frodo nicht haben konntest: einen Ehemann, vielleicht Kinder, eine Familie - selbst wenn er weiß, was du wirklich für ihn fühlst.“ Rosie legte großen Wert auf die Familie. Tom und Lily Kattun waren wundervolle Eltern, deswegen war es nur natürlich, dass Rosie ihnen nachschlug. Aber ich glaube, selbst wenn meine Familie heil, ganz und glücklich gewesen wäre... das, was mit dir, mit mir... mit uns geschah, hat mich vollkommen verändert, und es wäre Folco gegenüber unfreundlich gewesen, seinen Antrag anzunehmen und ihm ein falsches Versprechen von Liebe und Hingabe zu machen.

Dann, im letzten Jahr, bat Folco mich ein einziges Mal in vielen Frühlingen nicht, ihn zu heiraten, und deshalb wusste ich, dass er bald sterben würde. Er kam noch immer jeden Freitag zu meinem Haus, obwohl er manchmal sehr still wurde. Dann saß er in der Küche, sah mir zu, wie ich Tee kochte und sagte nichts. Eines Morgens in diesem Sommer hörte sein Nachbar, wie sein Hund hinter der Tür heulte, und als sie kamen, um zu schauen, was passiert war, da stellten sie fest, dass Folco noch im Bett lag. Er war im Schlaf gestorben. Sie begruben ihn unter dem Kastanienbaum auf dem Friedhof in den nördlichen Hügeln. Ein paar Tage später zog ein junges Paar in sein Häuschen; sein Hund, seine Ziegen und Hühner fanden auf dem Hof seines Nachbarn ein neues Zuhause Sein Neffe kam zu mir, um mir einen schmalen Goldring mit einem weißen Stein zu geben. Er sagte, er hätte ihn unter den Besitztümern seines Onkels gefunden, in einem Umschlag, auf dem mein Name geschrieben stand.

In den Wochen nach seinem Tod stellte ich fest, dass ich noch immer die kleinen Törtchen mit Eiercreme zubereitete, die er so gern gemocht hatte. Ich nehme an, dass tief eingegrabene Gewohnheiten sich immer schwerer abschütteln lassen, je älter man wird. Folco hatte so lange einen besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen und seine Gesellschaft war ein solcher Trost und eine solche Freude gewesen, dass mir der Gedanke weh tat, dass ich nicht mehr länger sein leises Lachen hören würde, oder das Pochen seiner Krücke auf dem hölzernen Boden.

Vielleicht ist es nur natürlich, dass meine Gedanken nun öfter und öfter zu dir abirren. Ich kann mich nicht erinnern, wann genau ich damit angefangen habe, mit dir zu reden, aber ich weiß, das es begann, lange bevor ich hierher zog. Ich stellte fest, dass es beruhigend war, im Dunkeln mit dir zu sprechen, ein müßiges Flüstern in der Dunkelheit. Während des Tages, wenn ich das Geschirr abwusch und meine Wäsche zusammen faltete, versuchte ich mir oft vorzustellen, wie es wohl wäre, dich hier bei mir zu haben, was du wohl getan und zu mir gesagt hättest. Du hättest gelächelt, wenn ich dir von den frisch gebackenen Vätern erzählte, oder du hättest die Stirn gerunzelt und wärst zu mir herüber gekommen, um die Hände auf meine Schultern zu legen, um mich sanft, aber fest zu massieren, nachdem ich dir von einer langen, schwierigen Geburt berichtete. Aber ich musste erst noch anfangen, mich am hellichten Tag mit dir zu unterhalten; es war viel leichter, mir in der Sicherheit der Nacht einzubilden, dass du mir ganz nahe bist und mir zuhörst.

Dann, nachdem ich mein Amt übergeben und in dieses kleine Haus gezogen war, und nachdem ich mich mit so viel müßiger Zeit und in einer so vollständigen, machtvollen Stille wiederfand, fing ich an, öfter und öfter mit dir zu reden. Am Morgen, wenn ich das Feuer anzündete und mein Rücken wie von tausend Nadelstichen prickelte. Im Garten, während ich den Salbei und Rosmarin ausmachte. In meinem Studierzimmer, während ich ein Buch öffnete und deinen Namen auf der ersten Seite las, deine vertraute, Handschrift, schwarz, mit einem kupferfarbenen Schatten von verblassender Tinte auf dem brüchigen Papier, das langsam vergilbt. Am Esstisch, während ich meine Würstchen in Scheiben schnitt und meinen Tee trank. In meinem Bett, wo ich manchmal, wenn ich die Augen geschlossen halte, vergessen kann, dass so viele Jahre verstrichen sind seit dem letzten Mal, als du neben mir gelegen hast, unsere Körper wohlig miteinander verschlungen, einander schützend und genießend, eine heikle Vollkommenheit, die imstande war, eine feine Linie zwischen Zufriedenheit und Verzauberung zu ziehen.

Seit Folcos Tod rede ich fast die ganze Zeit mit dir. Ich habe mich daran gewöhnt, dass du einfach da bist, eine tröstende, segensreiche Gegenwart, geduldig, aber still, die ich mehr spüre als dass ich sie sehe. Ich rede mit dir, aber du sagst kaum ein Wort. Es ist genug für mich zu wissen, dass du über die lustigen Teile meiner Geschichte lächelst und bei dem traurigeren Augenblicken mit mir leidest. Aber jetzt, mein Liebster, wenn der Klammergriff der Einsamkeit oft so dicht davor ist, mich zu erdrosseln, stelle ich fest, dass ich nicht so sehr mit dir spreche, sondern viel mehr nach dir rufe. Es gibt Morgen, da erscheint mir alles so öde, dass ich mich nicht einmal dazu bringen kann, mich aus dem Bett zu rühren. Dann liege ich zitternd unter den Decken und weine vor Kälte und Schmerz. Und ich schließe meine Augen und träume davon, dass du kommst, um dich neben mir auf das Bett zu setzen und mich zu verlocken, aus meiner Zuflucht hervor zu kriechen. Du lachst über meine Dickköpfigkeit, du kitzelst mich spielerisch und stichelst über das heiße Frühstück, mit dem du ganz allein kurzen Prozess machen wirst, wenn ich weiter vom Tisch weg bleibe. Ich halte meine Augen fest geschlossen, ziehe die Decken eng um mich zusammen und konzentriere mich auf die Vision; ich frage mich ob dein Haar wohl völlig grau geworden ist, ob die Linien rings um deine Augen und Mund sich vertieft und vervielfältigt haben, ob dein Rücken ein bisschen gebrechlich ist, so wie meiner... und die ganze Zeit weiß ich, dass du selbst so noch der allerschönste Hobbit sein wirst, den ich je gekannt habe.

Am Ende wirst du mich unvermeidlicherweise davon überzeugen, mich herum zu rollen und meine Decke loszulassen; du bist warm, aber fest hinter meinem Rücken, unerbittlich und fest und klug und amüsant, und ich lächle, als ich mich aufsetze. Ich werde von dem vertrauten Durcheinander in meinem Zimmer begrüßt; den Büchern auf dem Tisch, einer Steppdecke und meinem Schultertuch auf dem Armsessel, einer geöffneten Truhe am Fuß meines Bettes, meinem Kleiderschrank dicht neben der Tür, meinem Kleid an dem Haken daneben, dem Krug und der Schüssel und dem Handtüchern in der Ecke, einem Teppich unter meinen Füßen, dem mit Asche bedeckten Feuer, dem Kleinkram auf dem Kaminsims... aber es könnte genau so gut ein leerer, unbewohnter Raum sein, denn du bist nicht länger bei mir.

Und dieser Moment schmerzt am meisten, fast so sehr wie der Morgen, als du mich verlassen hast... als es mir vorkam, als würde in mit ein tiefer, schwarzer Abgrund gähnen, und als ob ich auseinander bräche. Das Einzige, was mich retten konnte, das Einzige, was mich noch immer rettet, ist das Wissen, dass du - wo auch immer - in Sicherheit bist und dass es dir gut geht, dass du Frieden und Heilung findest, und dass du glücklich bist. Ich klammere mich an diesen Gedanken und lasse mich von der Erinnerung an glückliche Tage durch die langen, verzweifelten Stunden tragen... an die Tage, als dein Lächeln und deine Augen noch unberührt waren von den schmerzhaften Eindrücken deiner Reise. Und so vergeht ein weiterer Tag.

Mein liebster, liebster Geliebter, Sam sitzt in meiner Küche, nippt an seinem Tee und isst Kuchen; er wartet darauf, dass ich mit diesem Brief fertig werde. Wie ich ihn beneide! Er wird dich sehr bald sehen, er wird deine Stimme wieder hören können, dich wieder berühren, neben dir sitzen und wieder mir dir reden. Aber ich nehme an, das ist ein Vorrecht, das er sich wahrhaft und unbestritten verdient hat... weil er neben dir dorthin ging, wo niemand anders hin zu gehen wagte, dafür, dass er dich trug, als deine Kraft dich verließ, dafür, dass er dir half, deine fast hoffnungslose Aufgabe zu vollbringen, dass er es möglich machte, dass du am Ende ins Auenland zurückkehren konntest. Ich werde mein Möglichstes tun, ihm dieses Recht nicht zu missgönnen. Aber wie ich wünschte, dass jetzt ich dieses Stück Papier wäre, um gefaltet und über das Meer zu dir gebracht zu werden, um deine Berührung zu spüren, wieder in deinem Duft und im Glanz deiner Stimme zu baden. Ich vermisse dich, mein Liebster, mehr als ich dir sagen kann. Ich dachte, die Sehnsucht würde mit dem Alter leichter werden und die Erinnerungen würden mit der Zeit verblassen. Aber ich vermisse dich nur umso mehr, ich denke und erinnere mich immer öfter an dich, je älter ich werde.

Wie geht es dir, mein Liebster? Sind deine Tage ausgefüllt und glücklich? Isst du gut, und genießt du jede Mahlzeit? Ist dein Schlaf tief und sorgenfrei? Was tust du am Morgen, mein Liebster, am Abend und in der Nacht? Wo gehst du jetzt spazieren? Schwimmst du an schwülen Tagen im Meer? Gehst du auf die Jagd nach Pilzen, und Beeren sammeln? Hast du ein Studierzimmer, wo du jeden Tag stundenlang schreibst, still und von deiner Arbeit eingenommen (ich dachte immer - und tue es noch - dass es keinen schöneren Anblick gibt als dich, wenn du an deinem Schreibtisch sitzt, deine Stirn leicht gerunzelt, während deine Feder über das Papier gleitet...)? Singst du immer noch, während du die Karotten und Kartoffeln für deinen Eintopf schneidest? Summst du immer noch dieses Lied aus deiner Kindheit in Bockland, wenn du etwas backst? Kommst du nach dem Mittagsimbiss noch immer in den Garten, um im Gras unter dem Baum ein Nickerchen zu machen? Wanderst du im Sommer mit deinen Freunden über die Hügel und durch die Täler? Vergräbst du dich noch immer in deinen Büchern und wirst unwirsch, wenn jemand dich unterbricht, während du liest? Gehst du fischen, wenn es regnet? Hast du ein Boot, um an einen kühlen, schattigen Platz zu rudern, wenn der Tag sehr heiß ist? Vermisst du mich, mein Liebster, denkst du manchmal an mich, wenigstens ein bisschen?

Ich liebe dich, mein Liebster, immer, immer. Ich liebe dich.

Lily


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