Von Geist zu Geist (Mind to Mind)
von shirebound, übersetzt von Cúthalion

“Denn ich bin Saruman der Weise, Saruman, der Ringschmied...“ Gandalf (Saruman zitierend), Die Gefährten, „Elronds Rat“

4. Kapitel
Vision eines neuen Zeitalters

„Du warst es.“ sagte Saruman zu Frodo. „Seine Augen glitzerten vor kaum unterdrückter Aufregung. „Du bist der, der den einen Ring hin zum Feuer getragen hat.“ Sein Tonfall wurde honigsüß – ruhig und gemessen. „Gandalf hätte den Ring nur jemandem anvertraut, von dem er wusste, dass er bei einem so hoffnungslosen Unterfangen Erfolgt haben würde. Du bist hoch zu loben, mein junger Freund. Bitte lass mich daran teilhaben, wie du eine solche Heldentat vollbringen konntest.“

Frodo sagte nichts.

Saruman beschloss, es mit einer anderen Taktik zu versuchen. Er kauerte sich vor Frodo nieder und nahm die gefesselten Hände des Hobbits in seine eigenen. „Dass du den Ring so lange getragen hast, und dass er dir dann entrissen wurde, muss Anlass für großen Kummer und Schmerz gewesen sein.“ fuhr er fort und wob ein noch größeres Ausmaß hypnotischer Kraft in seine Stimme. Er deutete auf die Stelle, wo Frodos Finger fehlte. „Deine Prüfung war nicht ohne Verlust. Ich kann deine Bürde leichter machen, Ringträger. Ich kann dir helfen, Frieden zu finden.“

Frodo starrte ihn an, unbewegt von seinen Worten. Er hatte diese Stimme schon früher gehört, und er erkannte sie wieder. Dies war die Stimme der Verführung, der Bedrängnis.... Worte, die das Leben versprachen und den Tod bedeuteten... die Stimme des Ringes. Er hatte dem Zauber solcher Worte bei jedem Schritt auf seiner Fahrt widerstanden und nur zweimal versagt – im Turm, auf Kosten von Sam, und ganz am Ende, in den Schicksalsklüften. Obwohl er sich fürchtete, wusste er mit eigenartiger Sicherheit, dass Sarumans Stimme keine Macht über ihn hatte.

Mit einer plötzlichen Bewegung gab Saruman Frodos Hände frei, umklammerte das Gesicht des Hobbits und zwang Frodo, ihn anzusehen. Tiefer und tiefer schaute der Zauberer dem Halbling in die Augen, alte Worte der Macht murmelnd. Zu seiner Verblüffung brach Frodo plötzlich den Blickkontakt und schaute zur Seite. Saruman ließ ihn wütend los.

„Was wollt Ihr von uns?“ fragte Merry.

„Was ich will?“ fragte Saruman erstaunt. „Ich will das, was ich immer wollte, Halbling. Der Eine Ring mag dahin sein, aber wer vermag zu sagen, dass kein anderer geschmiedet werden kann?“

„Was?“ keuchte Frodo. „Warum sollte irgend jemand einen anderen schmieden?“

„Vielleicht seid Ihr Halblinge närrisch genug zu glauben, alle Macht sei jetzt geschwunden.“ sagte Saruman schroff; seine Stimme nahm an Kraft zu. „Durch lange Jahre habe auch ich die Kunst gelernt, Ringe der Macht zu schaffen. Ich, Saruman, weiß mehr über den Einen Ring als irgendjemand sonst.“ Er starrte Frodo an. „Aber du, mein Freund, kannst mir sogar noch mehr Wissen verschaffen. Du, der den Ring getragen hat, der ihn in der Hand gehalten und benutzt hat, der auf seine Stimme gelauscht und seine Macht gespürt hat.“

„Was soll das nützen?“ fragte Frodo verwirrt. „Der Ring ist vernichtet.“

„Sein Wesen ist es, das ich kennen muss.“ sagte Saruman. „Du wirst mir sagen, wie er sich angefühlt hat, wie schwer er wog und was er dir in der finstersten Nacht zugeflüstert hat. Wie lange hat es gedauert, bis der Ring genügend geschrumpft war, um auf deinen Finger zu passen, Halbling? Wenn du ihn getragen hast, wie ist er dir erschienen? Wie konnte ein einfacher Reif aus Gold solche Macht enthalten, ohne einen Juwel, sie zu bündeln? Das sind die kleinen Dinge, die nur du weißt, und derer ich bedarf, um den Einen Ring neu zu erschaffen. Das sind die Dinge, die du mir erzählen wirst.“

„Niemals.“ sagte Frodo ruhig.

Saruman lächelte. „Es lebt jetzt niemand mehr, der die Kunst beherrscht, einen Großen Ring zu erschaffen, abgesehen von mir. Sauron glaubte, er allein besäße dieses Wissen, aber ich schmiedete dies, im Geheimen.“ Er hielt seine Hand hoch, an der ein schlanker Goldreif im Feuerschein funkelte, von Mithril durchwoben und mit Edelsteinen besetzt. „Wie Sauron habe ich viel von meiner Macht mit eingegossen – aber ich war klüger als der Dunkle Herrscher, der nachlässig genug war, den Einen Ring zu verlieren und der erfolglose Diener aussandte, ihn wiederzugewinnen. Er hat sogar mich unterschätzt.“ Wieder starrte Saruman Frodo an. „Der so genannte Weise berief einen Rat ein, von dem ich ausgeschlossen war. Gandalf, dieser Narr, hat meine Angebote der Freundschaft und Unterstützung zurückgewiesen. Sie haben den Ring mit dir fortgeschickt, wo doch ich es war, der verdiente, ihn zu haben!“

Saruman holte tief Atem und brachte sich wieder unter Kontrolle; seine Stimme wurde leise und schmeichelnd. „Denk daran, Halbling. Ein neues Zeitalter liegt über uns. Die Drei schwinden, die Zahl der Elben verringert sich und nun sitzen Menschen sicher in ihren zerbrechlichen Königreichen. Mit den Geheimnissen, die du mir mitteilst, werde ich neue Ringe schaffen. Menschen sind schwach – die neuen Könige von Gondor und Rohan werden die Macht, die ich zu bieten habe, nicht zurückweisen.“ Er lächelte kalt. „Und wenn sie närrisch genug sind, es doch zu tun, dann werde ich mich an ihre Kindeskinder wenden... wenn die Gefahr dahin ist und die Wachsamkeit nicht mehr das, was sie einst war.“

Merry starrte ihn voller Entsetzen an. „Ihr wollt das alles wieder von vorne anfangen?“

„Du beginnst, klar zu sehen, mein junger Freund.“ gab Saruman Merry zur Antwort. „Die Herrschaft der Menschen wird kurzlebig sein, es sei denn, sie sehen die Weisheit meiner...“

Es war keine Zeit zu verlieren. Frodo blendete Sarumans Tirade aus, so gut er konnte und schloss die Augen, darauf konzentriert, sich Gandalfs Gesicht vorzustellen. Gleichzeitig füllte er seinen Geist mit einem Bild der Höhle, und mit Tunneln, geradeaus...dann rechts... dann links... dann wieder rechts. Es ist Saruman flüsterte er still, sei vorsichtig. Aber beeil dich, Gandalf, er weiß, wie er Merry übertölpeln kann. Pip und Elladan sind verwundet, bitte beeil dich, bitte... Frodos gesamtes Bewusstsein war plötzlich voller Wärme und voll von dem Gefühl der Verbindung. Es war ihm gelungen! Er wusste, dass Gandalf ihn gehört hatte. Aber obwohl die Bilder der Rettungsmannschaft sich in seinem Geist formten, wurden sie von heftiger, scharfer Pein begleitet, als sein Kopfschmerz aus der vergangenen Nacht zurückkehrte. Er rang nach Luft und wurde plötzlich von einem Hustenanfall erfasst.

Saruman, der nur sah, dass der Ringträger augenscheinlich krank war, lächelte in sich hinein. Dieser Kleine war scheinbar einer von den wenigen, denen es möglich war, dem Zauber seiner Stimme zu widerstehen – aber der Schlüssel zu allem, was dieser Halbling wusste, war in seiner Reichweite.

*****

„Schau!“ sagte Elrohir plötzlich. Er rannte ein kleines Stück abseits des schlammigen Pfades und beugte sich hinunter, um ein durchweichtes Stück Stoff aufzuheben, das unter einem Baum lag. „Das muss der Mantel sein, von dem Pippin sagte, er hätte ihn verloren.“ meinte er, als er zu der Gruppe zurückkehrte und den Mantel an Sam weiterreichte, der auf seinem Pony saß.

„Herr Pippin muss ihn um seinen Arm gewickelt haben.“ sagte Sam und schüttelte den Kopf angesichts der Menge Blut, die das Gewebe durchtränkt hatte. „’n Wunder, dass er es zurück zum Lager geschafft hat.“

„Nicht wundersamer als alles, was ich gelernt habe, von einem jeden von Euch erwarten zu dürfen.“ sagte Gandalf ruhig. „Was immer Saruman auch von Frodo und Merry will, ich habe den Verdacht, es wird für ihn nicht leicht sein, es zu bekommen.“

In disem Moment gab Elrond von einer kleinen Lichtung direkt vor ihnen aus ein Zeichen; er befand sich an einer Stelle, wo die Bäume sich nahe am Berg zu lichten begannen. Die anderen waren rasch bei ihm, Elrohir zu Fuß, Sam auf seinem Pony und Galadriel und Gandalf auf ihren größeren Pferd. Der Regen hatte endlich aufgehört, aber der Tag war grau und kalt.

„Da.“ Elrond zeigte geradewegs nach oben, auf eine Reihe dunkler Öffnungen im Berg.

„Herr Pippin meinte, sie hätten eine Höhle gefunden,“ sagte Sam, „aber in welche sind sie reingegangen?“

„Die nächste, würde ich annehmen.“ erwiderte Elrohir. „Wenn sie Schutz gesucht haben, dann auf dem schnellsten Weg.“ Er zeigte auf einen schwachen Pfad, der aufwärts führte und dann auf die Höhle beinahe über ihren Köpfen. „Der Regen hat alle Spuren fortgewaschen,“ fügte er bedauernd hinzu, „aber Elladan ist in der Nähe. Ich kann ihn spüren.“

„Wie geht es ihm?“ fragte Elrond ruhig und trat an die Seite seines Sohnes. Die anderen fingen an, ihre Reittiere an den nahen Bäumen festzubinden und trugen die Bündel und Decken zusammen, die sie mit sich nehmen mussten.

„Er lebt.“ sagte Elrohir langsam. „Etwas hat ihn gekräftigt, aber ich glaube nicht, dass er jetzt bei Bewusstsein ist.“

„Herrin, das könnt Ihr doch nicht tragen!“ rief Sam aus, verblüfft angesichts der Herrin des Goldenen Waldes, die ein Bündel schulterte.

„Ich bin nicht so zerbrechlich, wie du denken magst, Samweis.“ Galadriel lächelte den Hobbit an.

„Vergebung, Herrin.“ Sam errötete bis zu den Ohren. „Ich hab nie gemeint...“

„Wartet.“ sagte Gandalf plötzlich. Er schloss die Augen und konzentrierte sich, genauso wie Galadriel und Elrond. „Frodo...“ Nach einer Wartezeit, die Sam wie eine Ewigkeit vorkam, öffnete der Zauberer die Augen und nickte. „Frodo hat ein Bild von dem Ort geschickt, wo er sich befindet.“ sagte er zu Sam. „Er und Merry werden in der Höhle über uns gefangen gehalten, wie Elrohir angenommen hat. Er hat uns gezeigt, wo sie sind, und wie man dort hingelangt.“

„Sind sie in Ordnung?“ fragte Sam ängstlich.

„Frodo ist krank,“ antwortete Elrond, „und er hat mehr Angst um Merrys Sicherheit als um seine eigene.“

„Ich fürchte, ich habe seine Schwierigkeiten noch vermehrt,“ sagte Gandalf bedauernd, „ich wollte ihn wissen lassen, dass wir in der Nähe sind, aber er ist nicht darin geübt, unsere Gedanken zu erspüren, ohne dass es ihm Schmerzen verursacht.“

„Wir müssen da rauf!“ rief Sam. „Jetzt!“

*****

„Du hältst mich für herzlos,“ sagte Saruman, „aber nur, weil du nicht die größere Vision besitzt, mit der ich beschenkt wurde. Wissen, Herrschaft und Ordnung. Dies sind die Ecksteine für diejenigen von uns, deren Schicksal es ist, alle geringeren Geschöpfe zu leiten. Du musst darauf vertrauen, dass wir wissen, was das Beste ist.“

„Wir?“ fragte Frodo still.

Saruman deutet auf Schlangenzunge, der sich unter der Aufmerksamkeit seines Meisters spreizte.

„Alle, die auf meiner Seite stehen, werden Nutzen daraus ziehen.“ fuhr der ehemalige Zauberer fort. „Mein getreuer Diener wird in hohem Ansehen stehen bei denen, die ihn erblicken, während meiner Gegner sich wünschen werden, sie hätten weiser gewählt.“ Seine Augen wurden kalt, als er den Ausdruck des Unglaubens in Frodos Gesicht bemerkte. „Du widerstehst der Stimme der Vernunft, Halbling, so wie du der Herrschaft des Ringes widerstanden hast. „Aber du unterschätzt mich – wie es so viele andere getan haben.“

Saruman ging mit sich zu Rate, was er tun musste. Der Ringträger schien gegen seine Stimme immun zu sein – für den Moment – aber während seine Erkrankung fortschritt, würde er genügend geschwächt werden, um seinem Zauber zu unterliegen. In der Zwischenzeit mochte sich der andere Halbling als nützlich erweisen. Obwohl er stark war, hatte er sich bereits als empfänglich für seine Stimme gezeigt. Dieser einzige Moment der Schwäche hatte es möglich gemacht, einen kleinen Faden der Macht zwischen ihnen zu weben, der nun gestärkt und genutzt werden konnte. Saruman packte Merry jäh an den Haaren und zerrte seinen Kopf nach oben.

„Sieh mich an.“ sagte Saruman, in einem Tonfall, der Gehorsam erzwang. Widerwillig schaute Merry ihn an; er wurde im Blick des ehemaligen Zauberers gefangen, unfähig, die Augen abzuwenden. Dann legte Saruman seine Hände um den kleinen Kopf, so wie er es mit Frodo getan hatte und sah tief in die Augen des entsetzten Hobbits. Merry schnappte nach Luft, als er spürte, wie die Hand, an der Saruman seinen Ring trug, äußerst kalt wurde – und eine eisige Taubheit durchbohrte sein Inneres. Ohne Warnung spürte er einen Übelkeit erregenden Ruck in seinem Kopf, und die glitzernden Augen, die die seinen festhielten, schienen zu wachsen, bis da nichts mehr war als Schwärze. Tief in sich spürte er, wie jeder seiner Gedanken und jede Erinnerung unbarmherzig entblößt wurden, und er wünschte sich verzweifelt, dem ein Ende zu machen, aber die frostige, schwarze Leere machte ihn unbeweglich und hilflos.

Tief eingetaucht in die Erinnerungen des Halblings, den er unter Kontrolle hatte, konzentrierte sich Saruman auf die Gelegenheiten, bei denen Merry den Einen Ring gesehen hatte – verschiedene Male, als ein älterer Verwandter ihn benutzt hatte, um zu verschwinden; einmal im Hause eines seltsamen Geschöpfes, über das der Ring keine Macht besaß; und flüchtige Eindrücke davon, während er um den Hals seines Vetters hing. Saruman trank den Anblick des Goldreifes in sich hinein – er sah ihn zum ersten Mal – aber bald wurde ihm klar, dass die Eindrücke des Hobbits allzu flüchtig gewesen waren und ihm keine neuen Informationen eintrugen. Er zog sich jäh und wütend aus dem Geist des Hobbit zurück – ohne darauf zu achten, was ein solch plötzliches Vorgehen bei dem Kleinen anrichten mochte.

Mit verzweifelter Furcht beobachtete Frodo, wie Merry einen würgenden Schrei ausstieß. Sein Körper verkrampfte sich und erschlaffte.

„Was hast du ihm angetan?“ rief Frodo.

Saruman erhob sich und wandte sich langsam um, damit er Frodo ansehen konnte; die kleine Gestalt, die jetzt besinnungslos zu sein Füßen lag, war bereits vergessen. „Frodo Beutlin,“sagte er, „jetzt teile ich alle Erinnerungen deines Vetters. Bald werden auch die deinigen mir gehören.“

„Du wirst mich töten müssen.“ sagte Frodo, ihm zum Trotz. „Nichts werde ich dir sagen.“ Wieder wurde er von Husten geschüttelt und sein Kopf pochte nur noch heftiger.

„Ah, aber das wirst du doch.“ sagte Saruman gedankenvoll. „Schlange,“ befahl er, „binde ihn da drüben fest.“

Mit einem bösen Grinsen zog Schlangenzunge Frodo auf die Füße und zerrte ihn weiter vom Feuer weg. Er stieß den Hobbit gegen die Höhlenwand und zwang ihn, sich hinzusetzen.

„Wieso bleibt du bei ihm, Gríma?“ flüsterte Frodo.

Schlangenzunge lachte. „Saruman ist eine Macht.“ erwiderte er. „Es wäre weise von dir, ihm die Informationen zu geben, nach denen er sucht.“ Er zog die Fesseln des Hobbits sicher um einen metallenen Bogen fest, der aus der Höhlenwand ragte. „Du denkst, du bist schlau, Halbling... du nennst meinen Namen und versuchst meine Zuneigung zu gewinnen, aber ich höre auf keine andere Stimme als auf die meines Meisters. Such hier nicht nach einem Verbündeten.“

„Was hat er Merry angetan?“

„Kümmere dich um dein eigenes Wohl,“ sagte Schlangenzunge schroff. „Ich habe nur wenige gesehen, die Saruman dem Weisen widerstehen konnten, und keine von denen, die durch Schmerzen oder Krankheit geschwächt waren, haben lange durchgehalten.“ Er nickte langsam. „Er wird einen Weg in deinen Geist finden, Halbling. Wenn du widerstehst, wird es...“ Er erschauderte plötzlich. „Es ist nicht angenehm,“ flüsterte er, das Gesicht angespannt von bitteren Erinnerungen...

Die kalte Höhlenwand verstärkte sein Zittern und Frodo versuchte erfolglos, einen weiteren Hustenkrampf zu unterdrücken. „Bitte,“ murmelte er, „kann ich ein wenig Wasser haben?“

„Lass ihn, Schlange.“ sagte Saruman scharf. Wortlos kam Schlangenzunge auf die Füße und kehrte zu seinem Platz am Feuer zurück.

Saruman ging hinüber zu Frodo. Er kauerte sich nieder und überprüfte die Fesseln des Hobbits.

„Du bist allein, Halbling; keine Hilfe wird dich hier erreichen.“ sagte Saruman. „Dein Elb ist inzwischen tot, und deine Spuren werden fort gewaschen sein. Ich habe die Tunnel erforscht, die uns am nächsten liegen, und nicht einmal die Orks sind zurückgeblieben. Niemand wird uns stören.“ Er nahm Frodos Kinn in die Hand und hielt es in einem festen Griff. „Bald, Frodo Beutlin, wirst du nicht mehr die Kraft haben, zu widerstehen. Wenn du deiner Krankheit unterliegst, werden deine Gedanken sich zerstreuen. Deine kraftlose Abwehr wird schwächer, und du wirst mir deine Geheimnisse überlassen; das ist unvermeidlich. Ich glaube nicht, dass es jetzt noch lange dauert.“ Er warf dem zitternden Hobbit ein kaltes Lächeln zu und legte eine lange Hand auf Frodos Stirn, erfreut über das Ausmaß der Hitze, die er spürte. Frodos Augen glühten vor Entschlossenheit... aber auch vom Fieber.

„In der Tat.“ murmelte Saruman vor sich hin. „Ich glaube kaum, dass wir lange warten müssen, ganz und gar nicht.“


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